Wie begegne ich Lebensängsten
Jugendseelsorge, Benedicite 2/2003
In den vielen Zusendungen und Bittbriefen signalisierten mir Jugendliche dieses Werkes offen ihre Lebensnöte. Viele umschrieben ihre Probleme mit Symptomen wie Bettnässen, Fingernägelkauen, Hautproblemen, Daumenlutschen, Appetitlosigkeit, Fettleibigkeit, Magersucht, Ein- und Durchschlafproblemen, Albträumen und gar Lebensmüdigkeit.
Im Alter von 7-12 Jahren reicht oft der Wortschatz nicht aus, komplexe Probleme verständlich darzulegen, so erklären sie ihr Problem mit Symptomen, welche dem wachen Erzieher eine plausible Erklärung ermöglichen.
All diese Symptome haben als Ursache eine bewusste oder unbewusste Angst. Unbewusste Ängste, die tief in der Seele verborgen sind, haben oft ihre Ursachen in vorhergehenden Leben oder sind eine Folge von frühkindlichen traumatischen Erlebnissen.
Diese Ängste sollen uns nicht beschäftigen. Wir wollen sie nicht ergründen durch Rückführungen, denn so könnten noch belastendere bewusste Ängste geweckt werden. Wir beten: Himmlischer Vater, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus, erlöse mich von allen unseligen Verstrickungen dieses und der vergangenen Leben. Du kennst die Tiefen meiner Seele und kannst sie befreien von aller Schuld und Sünde.
Wir wollen uns offen zu unsern bewussten Ängsten bekennen, die unsere seelisch-geistigen Kräfte trüben, uns in unserer Vervollkommnung hemmen.
1. Versagensangst/Lampenfieber
Schon oft erlebtest du diese zerstörende Kraft der Versagensangst. Sie ist die Stimme des Verführers, der nicht will, dass du erfolgreich bist. Obschon du dich gut und gewissenhaft auf eine Prüfung vorbereitet hast, kommt in letzter Minute diese lähmende Ungewissheit auf mit den Gedanken: «Du schaffst es wieder nicht. Es wird dir genauso gehen wie bei der letzten Prüfung, bei der du aus Angst und Panik versagtest.»
Diese als Lampenfieber bekannte Angst kannst du im Vertrauen auf deine Schutzengel überwinden. Sie geben dir auf deine Bitten hin gerne Mut und Selbstvertrauen.
Bete:
«Herr, mein Gott. Du hast mir Talente geschenkt, dass ich diese Gnadengaben Dir zur Ehre und meinen Mitmenschen zur Freude einsetze. Gib mir das Vertrauen in die Kraft meiner Schutzengel. So kann ich mit ihrer Hilfe alle Prüfungen erfolgreich bestehen.»
Wenn du dich vor gewissen Situationen fürchtest, dann musst du dich solchen Situationen furchtlos stellen lernen, indem du sie sogar suchst und sie zu deiner Stärkung übst. Wenn du beim Vorspiel auf deinem Instrument versagst, sollst du, wenn immer du kannst, Menschen vorspielen. Jedesmal, wenn du ein Musikstück erarbeitet hast, sprich zu deinen Eltern oder Geschwistern: «Kommt und hört, ich will euch etwas vorspielen.»
Wir wollen all unsere Ängste erkennen lernen und ihnen furchtlos in die Augen blicken. Im Augenblick, wo du negative Gedanken verspürst, sollst du mit all deiner Energie laut sprechen: Weicht von mir, ihr trüben Schatten! Ich bin ein Kind des Lichtes.
2. Zukunftsangst
Als 1963 die Gefahr eines Weltkrieges wegen der Kubakrise drohte, war ich 21-jährig, stand als Junglehrer erstmals vor einer Klasse, war verliebt und freute mich auf eine glückliche Zukunft. Unter den Menschen brach grosse Angst aus. Alle fragten sich: Was wird wohl die Zukunft bringen? Werden wir diesen Krieg überleben?
Das selbe erlebt die Menschheit in diesen Tagen. Ein schrecklicher Terrorakt hat die Welt schockiert und traumatisiert. Weitere Terrorakte sind angekündigt und jeden Tag muss die Welt mit einem noch schrecklicheren Akt der Brutalität rechnen.
Auch jetzt ist besonders die Jugend, der es lange so gut ging von Zukunftsängsten ergriffen. (Wir erleben in unserem Land die längste Zeit des Friedens). In diesem Gefühl der Angst und der Unsicherheit sehe ich den Hauptgrund für die zunehmenden Aggressionen und Vandalenakte, für die immer grösser werdenden Suchtgefahren und für die seelischen Erkrankungen.
Wir sind Eingeweihte und wissen, dass die Drangsale mit Heftigkeit über diese Erde kommen müssen, um sie zu reinigen. Wir sind durch all die vielen prophetischen Offenbarungen eigentlich bestens vorbereitet und bräuchten uns als erste überhaupt nicht zu ängstigen, da wir glauben, in allen Wirren geleitet und behütet zu sein.
Daher dürfen wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus, Leite und behüte mich durch alle Ängste hindurch. Lass mich als Dein Kind niemals verzweifeln. Lass mich stets an Deine Liebe glauben, die immer bei mir ist und mich gesund und kraftvoll erhält.»
3. Angst um den Verlust eines lieben Menschen
In einigen Brieflein signalisierten mir Jugendliche die Angst vor einer Trennung von den Eltern und Geschwistern, sei diese Trennung durch Scheidung oder durch den Tod. Ein Knabe sagte mir, der blosse Gedanke an das Sterben seiner Eltern mache ihn so traurig, dass er in diesem Falle selbst nicht mehr leben möchte. Ein Mädchen schrieb mir, wenn es wüsste, nach dem Sterben mit der ganzen Familie wieder vereint zu sein, wäre die kurze Trennung nicht so traurig.
Selbst der festeste Glaube an ein ewiges Leben und die stärkste Gewissheit, einander wieder zu sehen, können und dürfen die Trauer um den Verlust eines lieben Menschen nicht verhindern. Jesus Christus sagte: Trauert mit den Trauernden. Wir sollen uns aber auch mit den Verstorbenen freuen, denn sie haben ihren schwerfälligen Körper abgelegt und sind im Licht.
Wir dürfen als Eingeweihte wissen, dass dieses Leben im Licht schöner und vollkommener ist, als hier auf dieser Erde und wir dann zu einer grösseren, heiligen Familie gehören dürfen, in der in himmlischer Harmonie und in seligster Verzückung alle wahrhaft eins sind. Wir werden all unsere Lieben in einem andern Kleide in grosser Freude wieder erkennen.
Wir beten:
«Herr, mein Gott! Ich danke Dir von ganzem Herzen für meine Eltern und Geschwister. Lass uns dereinst bei Dir versammelt sein, um Dich mit der ganzen universalen Heiligen Familie zu loben und zu ehren in alle Ewigkeit.»
4. Seelische Erkrankung von Jugendlichen
Jugendliche unter uns sprechen von Selbsthass wegen ihrer Figur, wegen ihren Misserfolgen und Nöten. Dazu leiden sie wie die Kinder der Welt unter Suchtgefahren, als ob sie Unwissende wären.
Haben dabei wir Werkzeuge mit den Eltern versagt? Erkannten wir zu spät, dass Generations- und Entwicklungsprobleme, die es natürlicherweise immer gab und weiter geben wird gerade Eingeweihte doppelt treffen können, welche die Einweihung bloss hörten und nicht lebten?
Waren wir der irrigen Meinung, wir müssten in Tat und Wahrheit nichts tun, dass die Engel Gottes uns behüteten? Gott kann Seine Engel nur dorthin senden, wo die gute Botschaft gelebt und das aufrichtige Gespräch geführt wird. Jugendliche brauchen in ihrer Zeit der Entwicklung Zuwendung, d.h. ein offenes Gehör für ihre Probleme, Verständnis, fröhlichen und spielerischen Zeitvertreib, aber auch geordnete Tagesabläufe, sowie strikte Regeln, auf deren Einhaltung in liebender Strenge geachtet wird.
Jesus Christus sprach: «Die Kranken bedürfen des Arztes.» Dies soll den Eltern und uns Werkzeugen sagen, dass die aus irgendwelchen Gründen erkrankten Jugendlichen in besonderem Masse unserer Zuwendung bedürfen.
Gründe der seelischen Erkrankung unserer Jugend:
A) Ein noch nie dagewesener Wertezerfall unserer Gesellschaft
Der klaffende Graben zwischen dem Zustand des Zeitgeistes und der gehörten Botschaft wird immer grösser. Einem in christlicher Gemeinschaft erzogenen Jugendlichen wird der wahrhafte Glaube an die christlichen Grundwahrheiten durch eine glaubenslose Umwelt sehr schwer gemacht.
Wenn dies zugegebenerweise schon für uns Erwachsene zutrifft, wie hart kann dieser Gegensatz zwischen Glaube und Alltagswirklichkeit Jugendlichen zu schaffen machen? (Zweifel erzeugen Krankheiten.)
Wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus, schenk mir Worte der Weisheit und der Liebe, dass ich die dunkle Welt mit meinem Licht erhelle. Gib mir in Deiner Güte jeden Tag neu die Kraft, dass ich an den Gegensätzen dieser Zeit nicht zerbreche, sondern sie im Segen Gottes auflöse und Dein Reich auf Erden in alle Seelen komme.»
B) Verweltlichung der Schule
Unsere in Dozwil eingeweihte Jugend trifft es in besonderer Weise, da ihre Andersartigkeiten in verschiedener Weise glaubensschwache Lehrer und Mitschüler zu Provokationen herausfordert. Wir wissen doch, dass uns nach Aussagen der Schrift die Welt hassen muss, da wir nicht aus der Welt sind.
Joh. 15/18: «Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern Ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt..»
Deshalb sollten wir in ruhiger Art, in Liebe und Anstand auf Herausforderungen reagieren können. (Siehe «Antworten auf provokative Fragen»)
Wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus. Schenk mir die Kraft der Liebe und Barmherzigkeit, dass ich Kälte, Wut und Hass der Menschen Dir als Opfer so lange darbringe, bis alle Seelen Deine allmächtige Liebe verspüren und sich Deiner Herrschaft beugen.»
C) Fehlendes Gespräch über schreckliche Ereignisse
Uns werden oft Offenbarungen apokalyptischen Inhalts gegeben, welche ohne Nachgespräch im Familienkreis Ängste erwecken können. Wenn selbst Erwachsene die mystische Sprache des Himmels nicht immer verstehen, wie schwer haben es dann Kinder und Jugendliche, den wahren Sinn zu erkennen?
Ein Knabe schilderte mir seine Angst vor einem weiteren Terrorakt. Er hat dieses schreckliche Ereignis noch nicht verdaut und leidet unter Angstattacken. Dieser Bericht sollte uns zu verstehen geben, dass diese im Fernsehen 100-fach gezeigten Einstürze der Wolkenkratzer des World-Trade-Centers in vielen Kinderseelen bleibende Schäden verursachten.
Im Anschluss an die darauffolgenden Offenbarungen forderte ich die Eltern auf, mit ihren Kindern über diese Akte des Terrorismus zu reden. Ist dies wohl überall geschehen? Wenn nicht, müssten solche Eltern dies nachholen.
Wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus. Beschütze mich in den Schrecknissen dieser Zeit. Lass mich diese als Zeichen zur Umkehr und Busse erkennen. Lass die Opfer von Verbrechen uns durch unsere Umkehr zum Segen werden und schenk ihnen Deine Liebe.»
D) Das fehlende Gespräch über strenge Offenbarungen
Ich erwarte, dass schwierige Sätze der Offenbarungen von den Eltern in ruhiger Weise erklärt werden. Ich erinnere an die Predigt, in der ich das biblische Ereignis des eingestürzten Turmes in die Gegenwart setzte und sagte: Die Menschen des World-Trade-Centers wurden nicht unter den Trümmern begraben, weil sie in besonderer Weise sündigten. Sie sind unseretwegen gestorben, dass wir umkehren und Busse tun, ansonsten uns noch Schlimmeres warte. Es ist mir nicht erlaubt, der anwesenden Kinder wegen gewisse Stellen nicht zu lesen, da ich mit den notwendigen Nachgesprächen in der Familie rechnen darf.
Wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes Jesus Christus. Gib uns die Gnade einer starken und beständigen Seele, dass sie in den Wirren dieser Zeit bestehen kann. Gib den Familien Kraft und Weisheit, deine uns aus Liebe geschenkten Worte in Deinem Geiste zu verstehen.»
E) Angst vor möglicher Ausgrenzung und Blossstellung
Wir dürfen uns als überzeugte Christen für den Heiland verspotten und ausgrenzen lassen, denn Er hat es auch für uns getan. (Siehe «Antworten auf provokative Fragen»)
Ist ein Makel an deinem Körper, bist du der Meinung, du seist zu dick oder zu dünn, du seist zu klein oder zu gross, zu ungelenkig oder zu wenig gescheit, dann sollst du täglich sprechen:
Meine Seele ist gesund und stark, da ich weiss, dass ich ein Kind Gottes bin. Er hat mich nach Seinem Ebenbild geschaffen und das macht mich glücklich und zufrieden. Ich kann alle meine wohlgeformten Mitmenschen immerzu segnen und für sie beten, denn sie sind in ihrem schönen Körper grössern seelischen Gefahren ausgesetzt, durch ihren Stolz, mehr zu sein.
Wir beten:
«Herr, mein Gott, ich bitte Dich im Namen Deines Sohnes. Gib mir von Deiner Stärke, dass ich mich verspotten lassen kann. Gib mir von Deiner Liebe, dass ich den Spöttern vergeben kann. Gib mir von Deiner Geduld, den Spott und den Hass meiner Widersacher so lange zu ertragen und ihnen meine Liebe zu erweisen, bis auch sie Dich loben und ehren und ihre Seele die Schönheit des himmlischen Glanzes angenommen hat.»
Sexueller Missbrauch von jungen Menschen
Täglich hören wir von abscheulichen Übergriffen auf Kinder jeglichen Alters. Es handelt sich dabei um die scheusslichsten Verbrechen, zu welchen Menschen von dunkelsten Wesen angestiftet werden. Es sind Lustmörder im eigentlichen Sinne, denn sie töten in abscheulichster Gier Kinderseelen, belasten sie zeitlebens und ersticken den göttlichen Funken in ihnen. Sie sind Schänder und Plünderer der Schöpfung Gottes und verdienen das strengste Gericht, bei dem all ihre Opfer als Ankläger zugegen sein werden.
In den letzten Wochen erfuhren wir über die hohe Zahl von Schweizer Männern, die regelmässig übers Internet Kinderpornographie konsumierten, sich dabei begeilten und oft durch die Bilder angeheizt zu Schandtätern wurden. Wir fragen uns: Warum konnte es soweit kommen? Wer hat in dieser Gesellschaft versagt, dass dieser grösste je in dieser Art stattfindende Holocaust gegen die schwächsten und wehrlosesten Geschöpfe ausbrechen konnte? Dies wurde möglich, weil ein Grossteil der heutigen Menschheit sich von Gott getrennt hat. Seine Gebote wurden ersetzt durch Gebote Luzifers, der all denen sein Recht auf Lust zu jeder Zeit, mit allen Menschen und auf jede gewünschte Art erlaubte. Do it! Tu es! Hat er ihnen durch seine Werkzeuge verkündet und offerierte ihnen die grenzenlose Freiheit, weil sie ihm huldigten.
Ich möchte in diesem neuen Kapitel der Jugendseelsorge alle jungen Menschen über diese lasterhaften Übergriffe orientieren und ihnen wichtige Verhaltensregeln geben, um nicht Opfer solcher Untaten zu werden.
Was ist sexueller Missbrauch?
Sexueller Missbrauch liegt vor, wenn ein Erwachsener (oder Jugendlicher) seine Machtposition als Vater, Onkel, Grossvater, Lehrer, Priester usw. benutzt, um in seiner körperlichen und geistigen Überlegenheit, das Vertrauen der Kinder zur Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse zu missbrauchen.
Eine Frau oder ein Mann könnte versuchen:
- dich zur sexuellen Erregung anzufassen oder zu küssen (bei Mädchen an Scheide, Po oder Brust; bei Knaben an Po oder Penis),
- von dir an den Geschlechtsteilen berührt zu werden,
- dich zu zwingen oder zu überreden, ihn oder sie nackt zu betrachten oder sexuellen Handlungen zuzusehen.
Ich soll auch alle Mädchen dazu auffordern, keine provozierenden Kleider zu tragen (zu tiefe Ausschnitte, bauchnabelfreie Kleider, zu enge Hosen, zu kurze Jupes). Durch anständige Kleidung verringern sie die Gefahr eines sexuellen Übergriffs.
Untersuchungen haben ergeben: Sexueller Missbrauch findet vor allem in der Verwandtschaft statt. Betroffen sind Kinder aller Altersschichten, auch Kleinkinder und Säuglinge.
Was können junge Christen vorbeugend tun?
Sie sagen voll Glaube und Überzeugung:
- Ich bin im Schutze Gottes und vermag meinen Verführern überall und jederzeit als mutiger und selbstsicherer Christ entgegen zu treten.
- Wer sich an mir vergreifen will, der soll hören: Ich bin als Kind Gottes verpflichtet, meinen Körper rein zu behalten. Wenn du mich schon gedenkst zu schänden, wird es dir als Sünde angerechnet. Es steht niemandem zu, mich zu seiner Befriedigung zu berühren. Meine Seele soll Gottes Tempel bleiben.
- Ich werde jeden, der sich getraut, meine Persönlichkeit durch seine sexuelle Gier zu verletzen, schnellstens verklagen, auch wenn er mir drohen sollte.
- Es hat niemand das Recht, mich auf unanständige Art zu betasten.
- Es gibt gute und schlechte Geheimnisse, solche die Spass machen und solche, die Bauchschmerzen bereiten. Die schlechten Geheimnisse will ich weitersagen, auch wenn ich versprochen habe, sie niemandem zu verraten.
- Einige Berührungen passen mir nicht und sind komisch, ohne dass ich den Grund nennen kann. Zu lange und zu feste Umarmungen lassen mich vermuten, dass dieser Mensch mich sexuell ausbeuten will.
- Es kann ein älterer Vertrauter oder gar ein Verwandter sein, der mich auf eine Art anfasst, die nicht in Ordnung ist.
Was können Eltern tun, wenn sie von sexuellem Missbrauch ihrer Kinder erfahren?
- Stärkt Mut und Selbstvertrauen des Kindes durch Gebet, Zuwendung und Mitgefühl, dass es alles ausspricht, was seine Seele bewegt. Nach einem Übergriff ist das Kind voller Angst und Unsicherheit. Oft spricht es nur verschlüsselt von seinen Erlebnissen.
- Nehmt ihm alle Gewissensbisse und Selbstvorwürfe. Öffnet sein Herz, so löst ihr seine Zunge. Was es ausspricht, kann eher verarbeitet werden.
- Besprecht mit dem Kind alle weiteren Schritte (Sprechstunde, Verhalten zum Täter, evtl. Klage einreichen). Vermeidet aber, dass der Täter davon erfährt, bevor der Schutz des Kindes gewährleistet ist.
- Ist der Täter ein naher Verwandter, so ist zu beachten, dass ein solcher damit rechnet, nicht verklagt zu werden, da sonst die ganze Familie in Mitleidenschaft gezogen wird. Das wäre Erpressung und darf nicht geschehen, da solche Vergehen besonders schlimm sind. Er hat die Pflicht, diese grosse Schuld vor dem irdischen und dem himmlischen Richter zu sühnen.
- Sucht unmittelbar Rat bei einer Vertrauensperson.
Ermahnungen an die Täter
In der Achtung des Liebesgebots darf ich meinen mir anvertrauten Nächsten niemals zu Unzucht in irgend einer Form nötigen. Wenn ich mich an den mir anvertrauten Kindern vergehe, töte ich ihre Seele.
Wenn ich jemals einem Menschen auf solche Weise Leid angetan habe, so stelle ich mich freiwillig dem irdischen Richter und erkläre mich bereit, dieses Vergehen dem Gesetze nach zu sühnen. Anschliessend kann ich mich vor dem himmlischen Richter in einer gründlichen und ehrlichen Beichte schuldig bekennen. In einem Vorsatz, den ich täglich spreche, nehme ich mir vor, diese Sünde mit viel Opfer- und Liebestaten gut zu machen.
Matthäus