Entspannungsworte von Paul Kuhn
Als Paul Kuhn in den Sechzigerjahren an seinen Kursabenden die Menschen das Entspannen lehrte, war dies für viele fast revolutionär. Die Grundlagen dazu stammen aus seiner eigenen Ausbildung zum Coué-Lehrer. Darauf aufbauend hat er die Entspannungsworte zu einer Geist, Seele und Leib erneuernden Ganzheit entwickelt, die in ihrer Tiefe kaum ausgelotet werden kann. Das Grosse liegt in der Einfachheit. Ohne Vorkenntnisse kann jeder Mensch sitzend oder auf dem Rücken liegend die beruhigenden, die Seele öffnenden Musikstücke in sich aufnehmen und sich durch die in freier Rede aus tiefer Seele gesprochenen Worte erneuern lassen.
Nachfolgend geben wir den Entspannungstext im Wortlaut wieder, wie er auch auf CD oder Kassette erhältlich ist.
Wir entspannen unsern Körper. Dass wir durch nichts abgelenkt werden, schliessen wir die Augen. Wenn wir uns konzentrieren, das heisst sammeln, so ist es notwendig, dass wir uns von der Umwelt ganz loslösen und uns hinein versenken in unser eigenes Ich. Störende Eindrücke der Umwelt, wie Geräusche aller Art, müssen wir ganz ausschalten. Das heisst, unsere ganze Aufmerksamkeit davon ablenken können.
Unsere wichtigste Vorstellung ist die Versenkung in die absolute Ruhe. Ruhe gibt starke Nerven. Unruhe verbraucht unsere Nervenkraft. Ich bin ruhig, ganz ruhig, immer ruhiger. Eine angenehme, wohlige Ruhe lässt meine Nerven erstarken. Durch diese kommen auch meine Organe zur Ruhe und Erholung.
Ich fühle, wie eine bleierne Schwere und Müdigkeit in meinen Körper und vor allem in meine Glieder kommt. Meine Arme und Beine werden jetzt ganz schwer, schwerer, immer schwerer, so dass ich sie gar nicht mehr bewegen kann. Dieses Gefühl entspricht einer vollständigen Entspannung und Ruhe der Nerven. Sämtliche willentlichen Bewegungen und Spannungen haben zu verschwinden. Ich lasse mich nun vollständig gehen und die Willenskräfte sollen einmal ganz verschwinden. Ich konzentriere mich nur auf das eine: Die Müdigkeit, Ruhe und Entspannung. Die Atmung ist ruhig, ganz ruhig und gleichmässig.
Ich fühle, wie es mir wohl, immer wohler wird. Es geht mir nun mit jedem Tag besser und besser, weil die göttlichen Kräfte in mir wirken. Nachdem ich mich nun von allem losgelöst habe, wird das wohlige Gefühl auf meinen Körper einen wohltuenden Einfluss haben. Ich stelle mir vor: Eine wunderbare Welle der Gesundheit durchströmt meinen ganzen Körper. Jedes einzelne Organ, jede einzelne Zelle wird davon erfasst. Nichts anderes als Ruhe und eine fröhliche Zuversicht des Gesundwerdens ist in mir. In meinem Körper ist jetzt eine wunderbare Harmonie. Diese Harmonie wird immer grösser und grösser. Ein wunderbares Glücksgefühl durchströmt mich. Mein Herz schlägt nun ruhig und gleichmässig. Meine Herznerven sind ganz ruhig und harmonisch.
Ich bin überall in Gottes Hand und darf mich freuen, dass Er mir helfen wird. Ich will ihm vertrauen. Ich bin ruhig, ganz ruhig und gelassen. Ich werde alle Schwierigkeiten im täglichen Leben mit Ruhe und Gelassenheit erledigen. Ich verspüre Kraft und Freude in mir. Ich arbeite von nun an mit Ruhe und Geduld. Ich bestrebe mich, ein fröhliches Gesicht aufzusetzen, um so die Heilkräfte meiner Seele zu steigern. Ich kenne keine Schwierigkeiten mehr. Gott ist in mir; der göttlichen Kraft kann ich vertrauen. Gott wird mir beistehen und helfen, die guten Gedanken zu verwirklichen. Fort mit allem Zweifel!
Ich werde in allem das Gute und Glückliche betonen. Die göttlichen Kräfte in mir sind am zunehmen, denn ich glaube an die göttliche Hilfe. Alle Kleinigkeiten im Alltag schwinden immer mehr und mehr und ich stehe darüber. Niemand, aber auch gar niemand kann mir noch etwas antun, denn die schöpferischen Kräfte in mir werden von Tag zu Tag immer grösser und grösser, und ich kann mir das Leben schön, ja, immer schöner als bisher gestalten. Meine innere Kraft bringt mir Freude, Zuversicht und Selbstvertrauen. Darum freue ich mich von nun an immer mehr und mehr.
Merke dir: Gedanken sind Kräfte. Wir müssen Liebe ausstrahlen, wenn wir Liebe ernten wollen. Nicht nur mit unseren Worten, sondern auch mit unsern Gedanken. Worte schaffen nur den äussern Kontakt, erst unsere Gedanken sind Kräfte. Immer denken wir daran: So wie wir denken, so strahlen wir aus. Wie wir denken, so ist unser persönliches Fluidum. Wie wir denken, so strahlen wir aus.
Unaufhörlich strömen Kräfte von Mensch zu Mensch, und nur diese Kräfte sind entscheidend, wenn Vertrauen und Sympathie entstehen sollen. Wir müssen innerlich so werden, dass man uns vertrauen kann. Höchstes, wohlwollendes Denken ist der Magnet positiver Wirkung. Niemals vergessen wir: Gedanken sind Kräfte. Unser Glaube an das Gute strahlt reine Kräfte aus. Unser Glaube an unsere eigene Kraft lässt auch die andern an uns glauben. Gedanken sind Kräfte. Wir müssen Liebe ausstrahlen, wenn wir Liebe ernten wollen. Nicht nur mit unsern Worten, sondern auch mit unsern Gedanken. Worte schaffen nur den äussern Kontakt. Erst unsere Gedanken sind Kräfte, unsere innigsten Gedanken, unser Gefühl, das im Rhythmus tiefer Gedanken schwingt.
Wie wir denken, so strahlen wir aus, so ist unser persönliches Fluidum. Wir wollen Sympathie, Vertrauen, Magnetismus, Anziehung. Wir selber sind dazu die Ursache durch unser persönliches Fluidum. Diese Ausstrahlung kommt aus der Seele. Wir erkennen die eigene Seele. Um die eigene Seele wissen ist Gnade, Erleuchtung, ist bereits ein Wunder gläubiger Hingabe an die Kraft des Guten, an Gott, an den Schöpfer aller Welten. So ist es, und nur diese Gnade erlöst uns aus der Einsamkeit und aller Hoffnungslosigkeit.
Wir glauben an das Gute. Verstehen zeugt Verstehen. Harmonie erzeugen gibt Harmonie. Liebe strahlt Liebe zurück. Entgegenkommen schafft Entgegenkommen. Denke und wolle und tue nur noch das Gute und Gott offenbart sich in dir!
Unsere Seele ist offen wie ein Kelch. Göttliche Kraft fliesst ein durch den heiligen Geist. Wir sind bestrebt, diesen Kelch rein zu halten, damit wir von nun an verbunden sind mit dem Geist Gottes. Wir bitten Gott: Behüte, leite und lenke uns nach Deinem Willen. Wir sind bereit, mit Dir in Gemeinschaft zu treten. Heiliger Geist Gottes, heilige und erleuchte uns, so dass wir das wahre Licht erkennen. Wir bitten Dich in grosser Demut: Lege uns in den Tempel, den Du in uns erschaffen hast, Liebe, Freude, Verständnis, Harmonie, Glückseligkeit, Frieden! Heiligste Dreifaltigkeit Gottes, lass uns die unendliche Liebe erfassen, auf dass wir sie unsern Nächsten weitergeben können. Wir sind bereit, in Deinem Weinberg gute Arbeiter zu sein. Lass an uns die edlen Früchte reifen, um sie Dir vor die Füsse legen zu dürfen.
Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Zu uns komme Dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Führe uns in der Versuchung, erlöse uns von dem Bösen, denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Herr, gib mir die Demut des Geistes, die meiner Niedrigkeit geziemt. Gib mir das Aufstreben des Gemüts, gib mir die Furcht, die Deine Gerechtigkeit einflösst, und die Hoffnung, die Deine Güte in uns weckt. Dir, dem Allmächtigen, möchte ich die Führung überlassen. Ich bitte Dich, liebreicher Vater, dass Dein lebendiges Feuer mich reinigt, dass Dein helles Licht mich hell macht. Mein Herr und mein Gott, nimm alles mir, was mich hindert zu Dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich Dir, und gib mich ganz zu eigen Dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was ich brauche für die Menschen hier. Gib mir einen reinen Sinn, dass ich Dich erblicke, einen demütigen Sinn, dass ich Dich höre, einen liebenden Sinn, dass ich Dir diene, einen gläubigen Sinn, dass ich in Dir bleibe. Ich bin in Deiner Hand, mir kann nichts geschehen. Ich danke Dir, allmächtiger Gott, für alle Deine Güte, Barmherzigkeit, Liebe und Geduld.
Und nun öffnen wir die Augen und wir fühlen uns wunderbar.
Paul Kuhn